In einem Artikel bei Lifehack.org fordert uns J. Audrey Hoy uns auf,m uns von der To-Do-Liste zu verabschieden. Ohne die Liste sei man viel produktiver.
Für sie sei es eine befreiende Erfahrung gewesen, die Liste abzuschaffen und mehr darauf zu achten, was um sie herum vorgehe und was in genau diesem Augenblick notwendig sei.
Sie sagt auch, wie das Leben – zumindest ihr Leben – produktiver wird, wenn man sich von der To-Do-Liste befreit.
1. Man schiebt nichts mehr auf.Eine To-Do-Liste sei nichts anderes als eine Entschuldigung zum Aufschieben. Man notiert sich Aufgaben, um sie später zu erledigen. Menschen die keine To-Do-Liste führen, würden die Aufgaben dann erledigen, wenn sie aauftauchen bzw. nötig sind. Als ein Beispiel nennt J. Audrey Hoy das Sauber-machen (man sieht Schmutz und beseitigt ihn) oder der Anruf bei einer Person, mit der man lange nicht gesprochen hat (man denkt an die Person und ruft einfach an).
2. Man hört am Ende der Liste nicht auf zu arbeiten!
Ich wünschte manchmal, das wäre so. Ich habe noch nie erlebt, dass ich das Ende meiner To-Do-Liste erreicht hätte. Bei mir gibt es eigentlich immer genug zu tun – meistens sogar mehr, als ich erledigen kann. Entsprechend finde ich auf meiner To-Do-Liste auch immer noch etwas zu tun.
3. Wir nehmen die Welt besser wahr und Leben mehr im Jetzt!
J. Audrey Hoy schreibt, dass die Arbeit mit einer To-Do-Liste unsere Wahrnehmung der Realität verändert. Wenn man eine To-Do-Liste nutzt, würde man aufgrund der vielen kleinen Aufgaben auf der Liste den großen Zusammenhang, das Gesamtbild aus den Augen verlieren. Statt dessen solle man mehr darauf achten, was gerade jetzt zu tun sei.
Ich gebe zu, dass es Menwschen geben mag, die sich sklavisch an die Aufgaben halten, die sie auf ihrer Liste stehen haben, und nur das tun, was vorher notiert und geplant wurde. Das kann aber aus meiner Sicht nur passieren, wenn man sich sein Leben allein von der To-Do-Liste bestimmen lässt.
Ich gehe durchaus mit offenen Augen durch die Welt. Und wenn es Dinge gibt, die JETZT erledigt werden müssen, dann erledige ich sie, egal ob sie auf meiner Liste stehen oder nicht. Die To-Do-Liste ist ein Werkzeug und kein lebensbestimmender Diktator – und so muss man sie auch nutzen.
4. Kein Sticheln mehr!
Die Autorin beschreibt, wie Aufgaben, die sie erst in der Zulkunft würde erledigen können, auf ihrer To-Do-Liste standen. Täglich wurde sie daran erinnert, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Es kam ihr vor, als würden ihr ständig jemand ein schlechtes Gewissen einreden. Ohne Liste trägt sie die Aufgaben für eine spätere Erledigung einfach in ihren Kalender ein und das schlechte Gewissen sei verschwunden.
Ich frage mich, warum sie dies nicht schon früher getan hat? Warum mussten Aufgaben, die erst an einem Termin in der Zukunft erledigt werden konnten, auf der aktuellen To-Do-Liste stehen? Warum hat sie sie nicht gleich in den Kalender eingetragen (der sich dadurch ja irgendwie auch wieder in eine Aufgabenliste verwandelt) oder eine Art Wiedervorlagemappe verwendet.
5. Ohne Liste ist man spontaner.
Das muss nicht unbedingt etwas positives sein. J. Audrey Hoy schreibt etwas sehr wichtiges: “Unsere Tage und unsere Stimmung sind sehr dynamisch”. Aber gerade das kann zum Problem werden. Ständig tauchen neue Ablenkungen auf. Immer wieder gibt es Aufgaben, die getan werden wollen. Wenn wir all diesen Dingen, die unsere Aufmerksamkeit einfordern, nachgeben, besteht die Gefahr, dass wir wahllos von einer Aufgabe zur nächsten springen, ohne eine davon richtig zu erledigen. Gerade in einer dynamischen Welt mit vielen Ablenkungen bietet eine To-Do-Liste Struktur. Wenn eine neue Aufgabe auftaucht kann ich diese auf meine Liste setzen und abarbeiten, wenn ich Zeit habe. Natürlich kann ich auch entscheiden, sie sofort zu bearbeiten, wenn sie so dringend ist. Aber auch wenn ich mich dagegen entscheide, ihr sofort meine Aufmerksamkeit zu schenken, kann ich sicher sein, sie nicht zu vergessen, wenn ich sie auf meine Liste setze.
FazitEs gibt sicher Menschen, die ohne Aufgabenliste gut arbeiten können. Ich habe aber aus persönlicher Erfahrung gelernt, dass ich meine Liste brauche. Nur so kann ich wirlklich sicher stellen, dass ich wichtige Dinge nicht vergesse. Außerdem gibt sie mir die Möglichkeit, meinen Arbeitstag, in dem ständig Vieles um meine Aufmerksamkeit buhlt, zu strukturieren. Ich wäre ohne meine To-Do-Liste sehr viel weniger produktiv. Mein Leben wäre erheblich chaotischer und weniger strukturiert.
Aufrufe: 862