Nachdem sowohl Marcus von der Notizbuchseite als auch Christian vom Notizbuchblog vor ein paar Tagen verkündet haben, dass sie – wen wundert es – gerne traditionell mit Stift und Papier arbeiten, möchte ich mich jetzt kurz anschließen.
Ich möchte vorausschicken, dass ich in einer Zeit aufgewachsen bin, als Computer noch keine Selbstverständlichkeit waren. Ich habe in den 1980er Jahren vor C64 und C128 gesessen und meine ersten Seminararbeiten an der Universität an einem PC mit 386er CPU geschrieben auf dem immerhin ein Windows 3.1 lief.
Seit der erste Rechenknecht seinen Weg in mein Arbeitszimmer gefunden hatte, habe ich überlegt, wie er mir das Leben noch weiter erleichtern könnte. Die ersten ToDo-Listen in Word und Termin-Kalender in Excel entstanden dann recht bald.
Mit neuen Programmen erschlossen sich mir dann nach und nach neue Möglichkeiten. Allerdings hatte ich immer das Problem, dass ich nie unterwegs mit meiner digitalen Termin- und Aufgabenverwaltung arbeiten konnte. Lösungen versprachen dann diverse PDAs und Mobiltelefone, mit denen ich dann mehr oder weniger erfolgreich Kalenderdateien und ToDo-Listen synchronisierte. Mit dem Aufkommen der Smartphones, die sich dann in Echtzeit zum Beispiel mit dem Google-Kalender austauschten, der die Daten wiederum mit meinen Desktop-Rechnern abglich, schien mir die wirkliche digitale Mobilität fast vollständig verwirklicht.
Leider habe ich aber in keinem elektronischen Kalender, Notiz- oder Aufgabenverwaltungsprogramm die Flexibilität gefunden, die ich mir wünsche und die ich von der Arbeit mit Papier und Stift kenne. Auf Papier habe ich keinerlei Einschränkungen. Informationen zu einem Termin schreibe ich direkt zu dem Termin in meinen Kalender. Sogar kleine Zeichnungen sind möglich. Das gleiche gilt für Notizen. Auf Papier kann ich kreuz und quer über das Blatt schreiben. Und inzwischen ist mein Notizbuch Kalender, Aufgabenliste sowie Behälter für Mindmaps und Notizen. Inzwischen bin ich für meine Arbeitsplanung auf das Bullet Journal-System umgestiegen, dass ich hier ja auch schon vorgestellt habe.
Und der größte Vorteil von Stift und Papier ist: es braucht keinen Strom und es ist im Vergleich zu allen elektronischen Geräten ziemlich unempfindlich. Ok, mit Wasser kann es auch bei Papier ein paar Probleme geben – aber die Daten sind in der Regel nicht verloren, wenn das Notizbuch einmal nass wird.
Kurz und gut: für mich sind Stift und Papier das Arbeitsmittel schlechthin. Ich gebe zu, dass die elektronische Datenverarbeitung viele Vorteile bietet, die ich im analogen Bereich nicht habe – ich denke hier vor allem an die Möglichkeiten zum Sortieren und Suchen. Aber vor allem die universelle Flexibilität, die ich bei der Verwendung von Papier habe, hat bislang noch kein elektronisches Gerät erreicht.
Dass ich außerdem ein totaler Liebhaber von Schreibwaren aller Art bin und man mich eigentlich mit Gewalt davon abhalten muss, Geschäfte zu betreten, die auch nur im entferntesten Papier oder Schreibgeräte verkaufen, möchte ich hier nur am Rande erwähnen. Das ist schon Material für einen weiteren Eintrag.
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