Kennt Ihr das? Tausend Dinge gehen euch durch den Kopf. So viele, dass ihr kaum einen klaren Gedanken fassen könnt. Ihr denkt an die Vorbereitung des beruflichen Termins nächste Woche, an eure Einkäufe für Morgen, an die Einladung von einem Freund, die ihr unbedingt noch in den Kalender eintragen und bestätigen müsst. Ihr denkt an die Steuererklärung, an den Geburtstag eurer Tante und nebenbei kommen euch ausgerechnet jetzt noch ein paar gute Ideen für das große Projekt, das ihr vor kurzem gestartet habt.
Ihr wisst genau, wenn ihr jetzt nichts unternehmt, dann seid ihr nicht nur für den Rest des Tages blockiert, ihr könnt auch nicht richtig schlafen und mindestens die Hälfte der guten Einfälle, die euch gerade noch durch den Kopf spuken, ist weg.
Was ihr jetzt braucht ist ein Braindump. Alles raus aus dem Kopf und sicher ablegen!

Der Kopf ist (k)ein Computer

Natürlich ist das menschliche Gehirn zu außerordentlichen Leistungen fähig. Es kann große Mengen an Informationen speichern und wieder abrufen. Es kann Muster erkennen, Zusammenhänge herstellen und analysieren, Bilder und Musik erschaffen und sich Geschichten ausdenken. Aber irgendwann ist auch hier die Kapazität einfach erschöpft.

Es ist ähnlich wie bei einem Computer. Wenn man zu viele Programm gleichzeitig öffnet, ist irgendwann der Arbeitsspeicher überlastet. Wenn wir uns um zu viele Dinge gleichzeitig kümmern müssen, dann kommt unser Gehirn irgendwann nicht mehr hinterher. Aus diesem Grund funktioniert auch das sogenannte Multitasking nicht, auch wenn es noch immer Menschen gibt, die glauben, dass sie mehrere Dinge gleichzeitig tun können (siehe auch: Mythos Multitasking).

Einmal alles aufschreiben

Wenn einem also einmal zu viel gleichzeitig durch den Kopf geht, kann ein sogenannter Braindump helfen. Dabei schreibt man einmal alles auf, was einem in den Sinn kommt. Dabei ist es egal, ob das notierte scheinbar wichtig oder unwichtig ist. Das können zum Beispiel To-Dos, Ideen, Sorgen oder irgendwelche Gedankenbruchstücke sein. Man muss auch keine Reihenfolge einhalten und schon gar nicht sollte man schon bei diesem ersten Entleeren des Gehirns anfangen, unterschiedliche Listen anzulegen. Das alles hält nur auf und sorgt für zusätzliche Blockaden. In diesem Augenblick zählt nur der Grundsatz: Alles muss raus!

Das Sortieren und Verarbeiten der notierten Gedanken folgt dann später. In diesem ersten Schritt, dem Braindump, geht es nur darum, alles was uns im Kopf herumspukt, zu sichern, damit wir eben genau nicht mehr daran denken müssen.

Das Positive dabei ist, wenn man so lange alles aufschreibt, bis der Kopf leer ist, muss man keine Angst haben, irgendetwas wichtiges zu vergessen. Damit sind nicht nur all die Gedanken gesichert, wir entspannen uns zusätzlich, können uns wieder konzentrieren und produktiv arbeiten.

Regelmäßiger Braindump

Seine volle Wirkung entfaltet der Braindump, wenn man ihn regelmäßig durchführt. Einmal in der Woche oder zumindest einmal im Monat sollte man sich hinsetzen und die ganzen Gedanken sammeln, die man so ungeordnet im Kopf hat. Nicht umsonst hat David Allen das Erfassen zur Basis seines Getting Things Done-Systems gemacht. Auch hier sollen erst einmal alle Informationen und Daten aus dem Kopf in das Notizsystem überführt werden. Erst danach wird das ganze durchgesehen, sortiert und bearbeitet. Und auch das Bullet Journal arbeitet auf der Grundlage, alle Daten schriftlich zu erfassen.

Und das regelmäßige Ausspeichern der vielen Informationen hat noch mehr Vorteile. Wenn wir die ganzen Ideen und Informationen nicht mehr im Kopf erinnern müssen, dann werden wir nicht nur entspannter, konzentrierter und produktiver. Wenn wir unsere Gedanken auf diese Weise ordnen, werden uns auch unsere Prioritäten klarer. Wir können dann viel besser einschätzen, was für uns wichtig ist und was nicht. Außerdem kann sich der Kopf dann wieder mit dem beschäftigen, worin er richtig gut ist. Wenn er sich nämlich nicht mehr an Aufgaben und Termine erinnern muss, kann er sich mit dem Lösen von Problemen und dem Entwickeln von kreativen Ideen beschäftigen.

(Foto von cottonbro von Pexels)


Und hier gibt es noch zwei externe Links zum Thema:
1. Braindumping: Den Kopf wieder frei machen (bei Karrierebibel.de)
2. Diese simple Methode hilft, Chaos im Kopf zu entwirren (bei impulse.de)

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