Auf meiner Suche nach interessanten Ideen rund um die Zeit- und Aufgaben-Planung bin ich über das Bullet Journal von Ryder Carroll gestoßen.
Das Bullet Journal ist eine Kombination aus Kalender, Tagebuch, ToDo-Liste und Notizsammlung. Der Erfinder preist seine Methode als analoges System für das digitale Zeitalter, das dabei hilft die Zukunft zu planen, die Gegenwart zu organisieren und die Vergangenheit aufzuzeichnen. An Ausstattung benötigt man nicht mehr als ein Notizbuch und einen Stift, und schon kann es losgehen.

Ryder hat ein kleines (englisch-sprachiges)Video erstellt, in dem er sein Bullet Journal kurz vorstellt:

 

Das System

Das ganze System basiert auf einer Technik, die der Erfinder “Rapid Logging” nennt. Dabei sollen alle möglichen Arten von Daten einfach so schnell wie möglich bearbeitet, auf das wesentliche reduziert und aufgeschrieben werden. Praktisch soll das wohl so ablaufen, dass man Termine, Aufgaben, Informationen usw. so kurz wie möglich notiert und mit einem entsprechenden “Aufzählungspunkt” (Bullet) markiert. Anhand dieser Markierungen kann man dann die einzelnen Einträge schnell zuordnen.

Die Ordnungsbasis im Bullet Journal bilden die Themen (Topics) und Einträge (Entries). Einträge sind einfach alle Notizen, die man sich macht. Ryder unterscheidet drei Arten, nämlich Aufgaben (Tasks), Ereignisse (Events) und Notizen (Notes). Aufgaben werden mit einem Kästchen – also der berühmten “Checkbox” – markiert, Ereignisse bekommen einen Kreis und Notizen einen Punkt.

Die Einträge werden den Themen zugeordnet – streng genommen werden zuerst die Themen festgelegt und diesen dann die Einträge untergeordnet. Dabei ist interessant, dass auch ganze Monate und einzelne Tage als Themen gelten. Dort werden dann die monats- bzw. tagesrelevanten Einträge erfasst.

Die Einträge arbeitet man dann – wie in einer ToDo-Liste oder einem Kalender – ab.

Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft

Interessant finde ich, dass dieses System auf elegante Weise Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet. So kann ein Ereignis – zum Beispiel das Treffen mit einem Freund oder ein Kinobesuch – sofort in der Gegenwart erfasst und damit für die Vergangenheit wie in einem Tagebuch aufgezeichnet werden. Aber zugleich kann man das Ereignis – wie bei einem Termin – auch für die Zukunft planen.
Ähnliches gilt für Aufgaben. Man legt sie für die Zukunft fest, sieht in der Gegenwart, was zu tun ist, und kann dann auch sehen, was man in der Vergangenheit wann erledigt hat. Für mich ist diese Dokumentierbarkeit von Tätigkeiten durchaus wichtig.

Das Problem mit dem Kalender

Das einzige Problem, das ich auf den ersten Blick und ohne es wirklich ausprobiert zu haben mit dem System habe, ist die langfristige Terminplanung. Da die Monatskalender immer erst am Ende des Vormonats angelegt werden sollen, fehlt mir eine sinnvolle Möglichkeit, Termine in das System einzutragen, die sich mehr als einen Monat in der Zukunft befinden.

Ich habe dem Schöpfer des Systems, Ryder Carroll, per E-Mail eben diese Frage gestellt. Und sobald er sich dazu geäußert hat, werde ich seine Antwort natürlich nachreichen.
Wenn mir in der Zwischenzeit eine Lösung für dieses Problem einfällt, werde ich sie natürlich auch posten.

Und weiter?

Das für mich Faszinierende an diesem System ist seine Flexibilität. Es gibt keine großen Restriktionen und alle Informationen sind dennoch geordnet und auffindbar.
Deshalb werde ich das Bullet Journal einfach einmal ausprobieren – und natürlich hier darüber berichten.

 

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