Meike Leopold hat im Salesforce Blog eine Blogparade rund um das Thema Vor-Weihnachts-Stress initiiert und Oliver Gassner hat mich in seinem Blog Digitale Tage darauf aufmerksam gemacht.
Und da der Vor-Weihnachts-Stress uns fast alle angeht, vermutlich jeder schon einmal davon betroffen war, möchte ich an dieser Stelle natürlich auch mein “Weihnachtsplätzchen” dazu backen.

Wie der Vor-Weihnachts-Stress entsteht

In der Zeit vor Weihnachten – und das beginnt nicht unbedingt erst mit dem 1. Advent – buhlen nach meiner Erfahrung mehr Dinge um unsere Aufmerksamkeit, als das im übrigen Jahr der Fall ist. Die Vorbereitungnen für Weihnachten und den Jahreswechsel verlangen uns einiges ab. Da sind Plätzchen zu backen und Geschenke zu besorgen (und das gleich immer für die GANZE Familie). Man muss sich überlegen, wie man die Feiertage und den Jahreswechsel verbringen will. Der Arbeitgeber, die Kunden, Freunde und Verwandte laden zu (Vor-)Weihnachtsfeiern ein. Von den Einkäufen, die vor den Feiertagen noch anstehen, damit auch alle gut versorgt sind, möchte ich überhaupt nicht erst anfangen. Und dann hängt über dem ganzen auch noch drohend das böse Wort Deadline. Alles muss nämlich allerspätestens am 24. Dezember um 12 Uhr fertig und erledigt sein.

Und dann bekommen wir auch noch erzählt, dass die Advents- bzw. Vorweihnachtszeit eine Zeit der Ruhe, der Besinnung und der inneren Einkehr sein soll. Wir sollen einen Gang zurück schalten und das vergangene Jahr Revue passieren lassen.

Was kann man tun?

Wie bekommt man aber den Stress vor Weihnachten in den Griff?
Man könnte natürlich einen radikalen Ansatz verfolgen, ab dem 1. Advent Urlaub nehmen und sich komplett zurück ziehen. Wie wäre es zum Beispiel damit, die Zeit bis ins neue Jahr auf einer Nordseeinsel, in einer Berghütte oder einem Kloster zu verbringen? Vier Wochen Ruhe und keine weihnachtlicher Konsumterror. Mit ein bisschen Glück bleibt einem auch der Medienstress erspart, denn wenn wir ehrlich sind war das Fernseh-Weihnachts-Programm in den letzten Jahren auch nicht das allerbeste.

Allerdings können sich aufgrund sozialer und wirtschaftlicher Verpflichtungen nur die allerwenigsten ein solches zeitlich begrenztes Eremiten-Dasein leisten. Entsprechend müssen wir uns nach anderen Lösungen für das Problem mit dem Weihnachts-Stress suchen.

Terminplanung

Terminplanung ist nicht nur an Weihnachten wichtig. Aber wie bereits gesagt stehen in der Vor-Weihnachtszeit immer ganz besonders viele saisonale Termine an. Bei mir persönlich kommt erschwerend hinzu, dass ich musikalisch aktiv bin. Zu den üblichen Weihnachtsfeiern im Job, bei der Familie und bei Freunden kommt noch das ein oder andere Konzert, das ich mit gestalten soll.

Hier hilft nur strikte Planung und Priorisierung. Viele Termine stehen schon lange fest. So kann ich meine Konzerttermine zum Teil schon im Januar oder Februar in den Kalender schreiben. Andere Termine lassen sich auch relativ lange im Voraus planen. Und letztlich muss man für sich selbst entscheiden, was einem wichtig ist. Wem kann man ohne Probleme absagen oder auf das nächste Jahr vertrösten? Ich habe zum Beispiel einmal große Begeisterung verursacht, als ich statt einer Jahresend- bzw- Weihnachtsfeier ein Neujahrstreffen angeregt habe. Das entlastet den vor-weihnachtlichen Terminplan erheblich.

Natürlich sind bei der persönlichen Terminplanung auch die Zeiten zu beachten, die man für Vorbereitungen braucht. Will man Plätzchen backen oder die Wohnung dekorieren? Muss das Haus vor Weihnachten noch einem komplett geputzt werden? Wann geht man einkaufen – egal ob Geschenke oder den Weihnachtsbraten? Wann muss man mit dem Kochen beginnen, damit der Weihnachtsbraten auch rechtzeitig gar ist?
All das sollte man in die Überlegungen einbeziehen und natürlich auch Zeiten einplanen, in denen man sich etwas ausruhen kann.

Und wie immer gilt natürlich, dass man mit seiner Zeit so sparsam wie nur irgend möglich umgehen sollte. Es bringt ja nichts, wenn man sich überanstrengt und dann anden Weihnachtsfeiertagen total in den Seilen hängt.

Geschenke

Ein ebenfalls bedeutender Stressfaktor in der Weihnachtszeit können die Geschenke sein. Kurz vor den Feiertagen stellt man fest, dass man für all die lieben Menschen, die man gerne beglücken würde oder müsste, überhaupt noch keine Geschenke hat. Und an Ideen für eben diese Geschenke mangelt es auch.

Man rennt also los, irrt zusammen mit tausenden anderen Menschen durch die Geschäfte und kommt am Ende doch gestresst aber ohne Geschenke nach Hause.Und am nächsten Tag stürmt man wieder los.

In diesem Zusammenhang hat es sich bewährt, schon frühzeitig auch an die Geschenke zu denken. Ich habe zum Beispiel immer wieder Ideen für Geschenke für die unterschiedlichsten Personen – nur leider nie dann, wenn ich sie eigentlich brauche. Also habe ich damit begonnen, eine Geschenkeliste zu führen. Wenn ich also eine Geschenkidee habe oder etwas schönes ehe, dann notiere ich es. Brauche ich dann irgendwann – also nicht nur an Weihnachten – ein Geschenk, kann ich in der Liste nachsehen.

Eventuell kann man Geschenke auch auf Vorrat kaufen. Dann hat man immer etwas greifbar – auch dann wenn tatsächlich mal ein überraschender Anlass entsteht.
Wichtig wäre in diesem Zusammenhang aber vor allem, dass man rechtzeitig anfängt, sich um Geschenke zu kümmern. Man stelle sich vor: Es ist August und alle Weihnachtsgeschenke sind schon gekauft!
(Hinweis: Diesen Tipp nicht bei verderblicher Ware anwenden!)

Die Deadline, die keine ist

Wenn man vor Weihnachten manche Menschen beobachtet, dann hat man den Eindruck, als würde es jenseits der Feiertage nichts mehr geben. Es scheint, als würde mit Weihnachten die Welt untergehen, und deshalb müssen alle Arbeit und natürlich auch alle Einkäufe unbedingt noch vor dem 24. Dezember erledigt werden.

Das liegt vielleicht auch daran, dass diese Menschen deshalb einen Zwang verspüren alle Arbeit noch zu erledigen, weil sie mit einem ruhigen Gewissen in die Feiertage gehen wollen. Der Weihnachtsfrieden soll nicht durch den Gedanken gestört werden, was man demnächst noch alles erledigen muss.

Ich glaube aber, dass man sich genau das bewusst machen muss. Die Welt endet (soweit ich weiß) nicht mit dem 24. Dezember. Die Arbeit ist nach den Feiertagen und im neuen Jahr noch da. Und spätestens am Montag nach dem Stephanustag machen auch alle Geschäfte wieder auf. Es besteht also kein Grund, in Panik zu verfallen und alles noch schnell erledigen zu wollen.

Tatsächlich sollte man sich rechtzeitig einen Plan machen und genau überlegen, was warten kann und was nicht. Bevor man dann in die Weihnachtspause geht, bringt man seinen Schreibtisch und seine Unterlagen in Ordnung und legt sich am besten alles so bereit, dass man nach dem Weihnachtsurlaub sofort wieder weiter arbeiten kann.

Ich kenne übrigens einige Firmen, deren Mitarbeiter auch zwischen den Jahren gerne Arbeiten. Die Kunden sind dann nämlich in Urlaub, es ist schön ruhig und man kommt endlich dazu, die Dinge abzuarbeiten, zu denen man schon lange nicht mehr gekommen ist.
Zum Teil arbeiten die Mitarbeiter dann allerdings von zu Hause aus. Und im Home Office tragen sie dann Jogginanzug und Plüsch-Pantoffeln und knabbern genüßlich die Plätzchen, die von  Weihnachten übrig geblieben sind.

Fazit

Der Stress vor Weihnachten ist kein notwendiges übel. Jeder hat es selbst in der Hand, ob er sich in das Chaos vor Weihnachten hineinziehen lässt oder nicht.
Es ist natürlich leicht, sich von dem Gewusel und dem Konsumterror der Vorweihnachtszeit anstecken zu lassen. Aber wenn man sich dem Stress entziehen will (ohne gleich zum Einsiedler zu werden), dann kann man das mit ein wenig Planung durchaus bewerkstelligen.

Frohe Weihnachten!

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