Das Zitat der Woche dreht sich diesmal um Authentizität:

Wenn du nur um der Authentizität willen nach Authentizität strebst, bist Du nicht länger authentisch.
Jean Paul Sartre (1905 – 1980; französischer Dramatiker, Philosoph und Publizist)

Sartre wendet sich hier vor allem an diejenigen, die mit aller Gewalt versuchen, sich von der Masse abzuheben, anstatt ihrem wahren Selbst zu folgen. Oft wird nämlich versucht, sich durch exzentrisches Verhalten von der Masse abzuheben und sich so den Anschein von Originalität und Authentizität zu geben.

Die Wikipedia definiert Authentizität in Zusammenhang mit Personen aber so, dass das Handeln einer Person nicht durch äußere Einflüsse bestimmt wird, sondern in der Person selbst begründet liegt.
Dazu müssen vier Faktoren erfüllt sein

  1. Bewusstsein – Man muss seine Stärken und Schwächen sowie seine Gefühle und Handlungsmotive kennen.
  2. Ehrlichkeit – sich selbst und der Umwelt gegenüber.
  3. Konsequenz – Man handelt nach seinen eigenen Werten.
  4. Aufrichtigkeit – Man verleugnet auch seine negativen Seiten nicht.

Wer nun aber versucht, sich willentlich von der Masse abzuheben, der erfüllt mindestens einen der Faktoren nicht. Meist handelt es sich dabei um die Punkte 2, 3 oder 4, die nicht erfüllt werden.
Sind diese aber nicht erfüllt, kann man auch nicht mehr von Authentizität sprechen.

Den einzig richtigen und möglichen Weg zu wahrer Authetizität hat schon William Shakespeare aufgezeigt. In der 3. Szene des 1. AKtes seines Dramas Hamlet lässt er nämlich Polonius, den königlichen Berater und Vater von Laertes und Ophelia folgendes sagen:

This above all: to thine own self be true.
Dies über alles: Dir selber sei treu.

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