Der Grund für unseren Kampf mit Unsicherheit ist, dass wir unser “hinter den Kulissen” mit den “besten Szenen” aller anderen vergleichen.
(The reason we struggle with insecurity is because we compare our behind-the-scenes with everyone else’s highlight reel.)
Steven Furtick (*1980; US-amerikanische Prediger und Autor)

Wir werden schon von klein auf dazu erzogen, uns mit anderen zu vergleichen. Mütter und Väter vergleichen die Entwicklung ihrer Babys und sind natürlich stolz darauf, wenn die eigenen Kinder schneller voran kommen als die der anderen. Und auch unser Bildungssystem vom Kindergarten über die Schule bis hin zu Berufsausbildung und Studium bauen auf einem vergleichenden System auf, bei dem die vermeintlich besseren belohnt und die weniger guten bestraft werden. Wen wundert es da, dass wir das Vergleichen so verinnerlichen, dass wir es jederzeit und überall ganz automatisch anwenden.

Dazu kommt, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der extrovertiertes Verhalten als die anzustrebende Norm angesehen wird. Diese Tendenz zur Extrovertiertheit führt dazu, dass viele Menschen sich und ihre Leistungen öffentlich präsentieren – und das Internet bietet jedem eine Bühne, auf der er dies auch tun kann.
Aber natürlich präsentiert sich jeder nur von seiner besten Seite. Als Betrachter sehen wir nur die Erfolge, die positive Seite der anderen. Bei uns selbst sehen wir aber auch die Probleme, die Fehlschläge, die Missgeschicke und Niederlagen. Ganz unwillkürlich fragen wir uns, warum wir so oft versagen, während anderen immer alles gelingt, warum wir selbst uns so oft niedergeschlagen fühlen, während andere immer gut gelaunt und glücklich sind. Wir sind verunsichert und fragen uns, was wir falsch machen. Dabei machen wir nichts falsch. Wir denken nur nicht daran, dass auch die anderen nicht immer gut drauf sind, dass auch den anderen nicht immer alles sofort gelingt und dass auch sie Probleme haben, ihnen Missgeschicke passieren und sie Niederlagen einstecken müssen. Wir sehen diese Fehlschläge nur nicht.

Und genau das ist es, was Steven Furtick mit seiner Film-Analogie beschreiben will. Aus den Leben der anderen bekommen wir immer nur die besten Szenen gezeigt, während wir aus unserem “Film” auch das zu sehen bekommen, was eigentlich beim Schnitt unter den Tisch fallen sollte.

Und genau das ist der Grund, warum wir uns nicht mit anderen vergleichen sollten. Wir wissen nämlich nicht, ob wir tatsächlich Vergleichbares miteinander vergleichen – und nicht vielleicht doch die berühmten Äpfel und Birnen.

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