Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei.
George Orwell (britischer Schriftsteller und Journalist, 1903 -1950)
Geht es euch auch so: Als ich klein war dauerte es immer ewig bis Weihnachten oder bis zu meinem Geburtstag. Tage waren lang. Sommer und Winter dauerten ewig. Sechs Wochen Sommerferien waren wie eine Ewigkeit.
Und heute? Ein Tag hat kaum genug Stunden, um all die Aufgaben zu erledigen, die man auf seiner Liste stehen hat. Und kaum ist Neujahr vorbei, muss man sich auch schon wieder Gedanken über die nächsten Weihnachtsgeschenke machen.
Man hat uns beigebracht, unsere Tage mit Aktivität zu füllen um möglichst produktiv zu sein. Lange To-Do-Listen und volle Terminpläne werden fast wie Verdienstorden präsentiert. Gleichzeitig haben wir das Gefühl etwas zu verpassen, wenn wir nicht alle möglichen Angebote zur Gestaltung unserer Zeit wahrnehmen. Und kaum jemand traut sich, auf die Frage, was er am Wochenende getan hat, zu antworten: Nichts.
Aber wann habt ihr das letzte Mal beobachtet, wie die Wolken über den Himmel ziehen und sich dabei verändern? Oder wie der Regen auf die Blätter der Büsche und Bäume und in die Pfützen auf der Straße fällt? Wann hattet ihr das letzte Mal NICHTS getan und es genossen?
Ich denke, gerade in unserer hektischen Welt sollte man sich immer wieder einmal zurücklehnen und die Zeit einfach dabei beobachten, wie sie vergeht. Man lebt sicher gesünder, wenn man nicht jede Minute mit Aktivität füllt, sondern zwischendurch auch einmal innehält.
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